DR. BHAGAVANTHAM UND SATHYA SAI BABA

Aus : Indien
Quelle : Dr. Abraham T. Kovoor

 

Ich wurde eingeladen, einen Vortrag im Indian Institute of Technology in Guindy zu halten. Während eines Gespräches vor dem Vortrag erzählte mir einer der Professoren des Institutes, dass die Mehrzahl der Wissenschaft und Technik studierenden Jugendlichen dieses nicht täten, da sie irgendeine technische Neigung oder Begabung hätten, sondern nur, weil ein solcher Kurs ihnen helfe, lukrative Jobs zu bekommen.

Und der Grund, warum einige der hervorragenden Wissenschaftler Indiens ihre Arbeit niederlegten und Anhänger von Gottesmännern in diesem Land würden, wäre, dass sie herausgefunden hätten, dass sie in betrügerischer Hingabe an einen dieser Scharlatane mehr Geld verdienen könnten, als indem sie weiterhin ihrer Arbeit nachgingen.

Vor einigen Monaten schrieb der Redakteur eines populären indischen Wochenblattes mir einen Brief, mitteilend, dass die Redaktion beschlossen hätte, ein Symposium mit dem Thema "Sai Baba - Inkarnation Gottes oder Scharlatan?" zu veröffentlichen und wollte, dass ich der erste Beitragende zu dieser Serie wäre.

Mein Artikel wurde über drei Ausgaben aufgeteilt. Es folgten zwei Artikel Dr. S. Bhagavanthams, Dr. rer. nat., Dr. phil. und früherer wissenschaftlicher Berater der indischen Regierung, meiner These Opposition bietend.

Dr. Bhagavantham begann seinen Artikel erklärend, dass er früher ein Rationalist wie ich gewesen sei, aber nachdem er Zeuge einiger der Wunder Sai Babas wurde, er seinen Rationalismus aufzugeben gehabt hätte. Dann begann er mehrere Wunder zu beschreiben, angeblich von Sai Baba an verschiedenen Orten erwirkt. In keinem der beiden Artikel war von angestellten Nachforschungen die Rede, um herauszufinden, ob all jene echt oder nur billige Zaubertricks waren. Die beiden Artikel zeigten, wie unwissenschaftlich selbst ein guter Wissenschaftler werden kann, wenn er religiomanischer Neurose oder Geldgier anheim fällt.

Unter all den behaupteten Wundergeschichten, lohnte es nur hinsichtlich einer Nachforschungen anzustellen. Ich zitiere diese Geschichte nachfolgend.

Dr. Bhagavantham:

- Die wundervolle Erfahrung eines renommierten japanischen Uhrenherstellers während seines Indienaufenthaltes vor einigen Jahren war ehrfurchtgebietend. Nachdem er die Seiko-Uhrenserie vollendet hatte, entwarf er ein Modell einer qualitativ hochwertigeren Art und legte dieses in seinen Safe, um später weitere Tests durchzuführen. Während seines Indienaufenthaltes stattete er aus reiner Neugier Sai Baba an seinem Wohnsitz einen Besuch ab. Sowie Sai Baba den japanischen Gentleman unter den Devotees sah, materialisierte er ein kleines Päckchen aus dem Nichts und gab es ihm. Als er das Päckchen öffnete, war er erstaunt, dieselbe Uhr, die er in seinem Safe zu liegen hatte, erblickte.

- Als er sich die Uhr so anschaute und das Seidenarmband sowie das Markenzeichen mit dem neuen Namen der Uhr und ihrem Preisschild erblickte, schmolzen alle Zweifel an den göttlichen Kräften Sai Babas einfach so dahin. Er fiel Sai Baba zu Füssen, verehrte ihn und ist seitdem ein hingebungsvoller Devotee.

- Als er nach Japan zurückgekehrt war, erschrak er, als er bemerkte, dass die Uhr, die er in seinem Safe aufbewahrt hatte, nicht mehr da war. Was sein persönlicher Sekretär ihm sagte, war sogar noch erschreckender. Der Sekretär sagte, dass eines Tages eine göttlichaussehende Person mit buschigem Haar das Büro betreten sowie den Tresor geöffnet hätte und mit der Uhr davongegangen wäre.

Glaubt Dr. Bhagavantham ernsthaft, der einige beachtliche wissenschaftliche Qualifikationen innehat, dass eine derartige These, geäußert von welchem Wissenschaftler auch immer, ohne jegliche Darbietung wissenschaftlicher Nachforschungen oder handfester Beweise von einem wissenschaftlichen Gremium akzeptiert würde?

Da Dr. Bhagavantham nicht gewillt war, die wunderwirkenden Kräfte seines Gottesmannes zu prüfen, entschied ich mich, dies selbst zu tun. Mit diesem Vorsatz im Sinn, schrieb ich den folgenden Brief an ihn:

Colombo, 11.9.1973

Sehr geehrter Herr Dr. Bhagavantham,

Ich habe ihre Geschichte von einem japanischen Uhrenhersteller, der seine Uhr, die sich in einem Safe befand, von Sai Baba aus dem Nichts materialisiert bekommen haben soll, gelesen. Meine wissenschaftliche Einstellung erlaubt es mir nicht, diese fantastische Geschichte als wahr, ohne jegliche Beweise anzunehmen. Meine Zweifel werden durch die angebliche Aussage seines persönlichen Sekretärs bestärkt. Die erste Reaktion eines verantwortungsvollen Sekretärs, wenn ein Fremder das Büro beträte und den Safe öffnete, wäre, Alarm zu schlagen und die Polizei zu verständigen. Da ich der Meinung bin, dass es selbst für einen Nichtwissenschaftler unwissenschaftlich ist, eine derartige Geschichte ohne jegliche Beweise als wahr zu erachten, bitte ich Sie höflichst, mir den Namen und die Adresse dieses Japaners mitzuteilen, so dass ich die Wahrheit diesbezüglich herausfinden kann. Falls Sie mir diese Information vorenthalten sollten, sehe ich mich gezwungen, ihre Glaubwürdigkeit und Ehrlichkeit anzuzweifeln und all das, was Sie über Sai Baba geäußert haben, als gänzlich unwahr, vorsätzlich in eigenem Interesse mit Hintergedanken propagiert anzusehen.

Ihr nach Wahrheit suchender,
Abraham T. Kovoor

 

Als Dr. Bhagavantham zwei Monate lang nicht antwortete, entschied ich mich, auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen. Die japanische Botschaft in Sri Lanka gab mir den Namen und die Adresse des Inhabers des Uhrenherstellers Seiko.

In meinem Brief vom 30.10.1973 an Herrn Shoji Hattori, Präsident von K Hattori & Co Ltd, dem Seiko-Uhrenhersteller, schrieb ich ihm die das Wunder beschreibende Geschichte Dr. Bhagavanthams und bat ihn, mir Antwort auf folgende Fragen zu geben:

  1. Besuchen Sie oder einer Ihrer Partner Sathya Sai Baba in Indien?
  2. Hat Sai Baba eine Uhr materialisiert und sie Ihnen oder Ihren Partnern gegeben?
  3. Hat Ihr persönlicher Sekretär oder der eines Ihrer Partner jemals gesagt, dass ein Fremder den Tresor geöffnet hat und mit einer Uhr von Dannen gezogen ist?
  4. Sind Sie oder einer Ihrer Partner Anhänger Sathya Sai Babas?

Zum Wohle vieler unschuldiger Anhänger von Gottesmännern in Indien, reproduziere ich nachfolgend Herrn Hattoris Antwort. Dies tue ich in der aufrichtigen Hoffnung, dass sie vernünftig genug sind, um die Wahrheit zu erkennen, dass diese Scharlatane, die im Gewand heiliger Männer auftreten, überall zahlreiche Komplizen wie Dr. Bhagavantham haben, die in geheimer Absprache den Riesenschwindel propagieren und dabei materiell profitieren.

SEIKO - JAPAN (Adresse bekannt) 8.11.1973

Sehr geehrter Herr Dr. Kovoor,

Vielen Dank für Ihren Brief vom 30. Oktober. Ich weiß Ihr Interesse, angeblich paranormale Ereignisse wissenschaftlich zu untersuchen, zu schätzen, jedoch bin ich in keinster Weise fähig, Ihnen bezüglich des in ihrem Brief erwähnten Mannes, Herrn Sai Baba, Auskunft zu geben. Weder ich noch einer meiner Partner hat jemals die Bekanntschaft dieses Individuums gemacht. Ich bin sicher, dass diese Berichte vollkommen haltlos sind und deshalb muss ich jede Ihrer Fragen, dieses Ereignis betreffend, negativ beantworten.

Mit freundlichen Grüßen,
Sgd. Shoji Hattori,
President. K Hattori & Co Ltd.
 

Auf diesen Brief hin, schrieb ich Dr. Bhagavantham und fügte eine Fotokopie Herrn Hattoris Briefs an.

- Wenn Herr Hattori nicht die betreffende Person der Geschichte ist, lassen Sie mich dies bitte wissen und teilen Sie mir den richtigen Namen sowie Adresse mit. Falls auch dieser Brief ihrerseits unbeantwortet bleiben sollte, bekräftigt dies meinen festen Glauben, dass Sie ein Komplize Sathya Sai Babas sind und für ihn in eigenem Interesse Propaganda betreiben.

Ihr nach Wahrheit suchender,
Abraham T. Kovoor

Bis heute habe ich keine Antwort erhalten. Dies bestätigt meine Annahme, dass Dr. Bhagavantham ein Komplize Sai Babas ist.